Buchrezension „Eine Formalie in Kiew“

„Eine Formalie in Kiew“ von Dimitrij Kapitelman

Dimitrij Kapitelman erzählt seine Geschichte, von der Migration als Junge in das fremde Deutschland, vom Aufwachsen zwischen zwei Welten und doch dabei heimatlos zu bleiben.
Als er nach dreißig Jahren in Deutschland beschließt, seine Heimatlosigkeit mit einer deutschen Staatsbürgerschaft zu beenden, beginnt für ihn die Tortur. Kapitelman erzählt mit bittersüßem Ton von den bürokratischen, oftmals sinnlosen Amtsgängen in Deutschland, bis hin zu den korrupten Amtsmachenschaften in der Ukraine. Es vergeht ein gutes Jahr bis er alle Papiere beisammen hat und sich auf die Reise in sein altes Heimatland begibt. In der Ukraine angekommen und auf der Suche nach Kindheitserinnerungen, ruft plötzlich sein mathematikaffiner Vater aus Deutschland an und berichtet, das die Zahlenwelt ihm plötzlich abhandengekommen ist. Da läuten bei Dimitrij die Alarmglocken, doch wie kann man helfen, wenn über 1500 km dazwischen liegen.

Ohne große Anklage aber mit viel Charme und Humor berichtet Dimitrij Kapitelman von seiner Geschichte, die nicht nur seine, sondern die Geschichte von vielen ist.

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